Barrierefreie Informationskultur

Seit heute morgen werden zahlreiche Twitter-Videos durch die Timeline bei Twitter und andere Social Media Kanäle gespult. Dahinter steckt der Dienst Vizify. Um ein eigenes Twitter-Video zu erhalten, gibt man die E-Mail-Adresse des zugehörigen Twitter-Accounts (manche haben ja mehrere) ein, autorisiert den Zugriff darauf und schon geht es los: Top-Tweets, Fotos und Hashtags werden analysiert, Interaktionen mit anderen Twitterern und Uhrzeit der Tweets werden ausgewertet und danach das Ganze mit einer Musik hinterlegt. Fertig ist ein 32 Sekunden langes Video. Mein Twitter-Video ist übrigens hier zu sehen, was durchaus sehr wörtlich gemeint ist.

Ein schöner Spaß – finde ich. Und mal ehrlich: Es gibt viele blödere Methoden, um an E-Mail-Adressen zu kommen – was natürlich ganz bestimmt nicht der Sinn des Ganzen sein soll. Oder?

• Lesenswerter Artikel (sonst wäre er ohnehin in dieser kleinen Linkliste nicht enthalten) über Filteralgorithmen bei Facebook, Amazon und Google:
  Vorgefiltertes Web: Die ganze Welt ist meiner Meinung.
• Die Trending Topics der Microblogging Plattform Twitter geben einen guten Einblick über das, was die Welt bewegt. Wann wird ein bestimmtes Thema ein Trending Topic? T3N erklärt das in
  Social Media: Wie Trending Topics bei Twitter entstehen.
• Aus der Psychology – spezieller der Cyberpsychologie und veröffentlicht in einer gleichlautenden Fachzeitschrift – kommt eine Untersuchung über “Behavior and Social Networking“. Ein Ergebnis der Studie:
  Women who post lots of photos of themselves on Facebook value appearance, need attention.
• Die letzte Linkempfehlung führt zu einem interessanten Interview zum Social Media Einsatz in Museen. Jörn Brunotte interviewt auf Culture to go
  Dr. Stephan Adam zu Social-Media-Strategie der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Die Social Media Links stehen diesmal ganz im Zeichen diverser Studienergebnisse:

• Das Marktforschungsunternehmen hat gemessen und zwar die Nutzungszahlen sozialer Netzwerke im Web: Deutschland klettert auf Rang 3 der Social Media Weltrangliste (F.A.Z.).
• In der öffentlichen Verwaltung ist dieser Trend noch nicht so recht angekommen. Steria Mummert Consulting sieht Deutschland nicht unter den Top 20: Steria Mummert Consulting: Social Media in deutschen Verwaltungen
• Welche Bedeutung Social Networks für Heranwachsende haben wurde von Medienkonvergenz Monitoring untersucht. Zu den Ergebnisen: Soziale Online-Netzwerke-Report 2010
• Und welche Bedeutung haben Social Media für Unternehmen? Laut einer neuen Studie nutzt jedes zweite deutsche Unternehmen Social Media zur Kommunikation.

Einen eigenen Microblogging-Dienst für den täglichen Flurfunk und zum schnellen Informationsaustausch innerhalb Gruppen, Teams oder Firmen ist vor allem für dezentrale Teams geeignet. Eine Möglichkeit bietet StatusNet, bekannt durch den Microbbling-Dienst identi.ca. StatusNet kann entweder über die kostenlose Software auf dem eigenen Server installiert werden oder über die Einrichtung bei StatusNet selber als eigene (auch passwortgeschützte) Subdomains in der Cloud.

Nun ist es etwas umständlich, ständig eingeloggt zu sein; ein Desktop-Client ist da schon praktischer. StatusNet bietet zwar selber einen Desktop-Client an, allerdings brachte ich den nicht zum Laufen. Erfreulicherweise geht es aber mit TweetDeck, der ohnehin mit derzeitiger Lieblingsclient ist: TweetDeck supports StatusNet:
(weiterlesen …)

Die “Social Media Links” stehen diesmal ganz im Zeichen der Wahl zum Bundespräsidenten und Twitter:

• Sehr geteilter Meinung kann man über den Twitter-Fake des Satiremagazins Titanic sein. Unter dem Namen der Schauspielerin Martina Gedeck wurde ein Twitter-Account eingerichtet und über diesen angeblich direkt aus der Bundesversammlung getwittert.
• Im Artikel der FAZ “Bundespräsidentenwahl: Falsch gezwitschert” wird sich der falschen Tweets aus der Bundesversammlung zum Ergebnis der Wahl angenommen. Nun war die FAZ leider selber reingefallen. Mehr dazu u.a.  beim Haltungsturner: “Geht’s noch?”
• Dass Twitternutzer permanent und völlig falsch als “Community” bezeichnet wird kennt man inzwischen. Seit Sonntag gibt es eine neue Bezeichnung: das “Twitternetz”. Mehr dazu und eine Zusammenfassung zu der Twitter-Medien-Wahl-Sache bei Meedia: “Rummel um Twitter-Fakes zur Präsidenten-Wahl. Scharfe Soße im Twitternetz“.
• Ausführlich-kritisches zur gleichen Sache gibt’s außerdem bei Indiskretion Ehrensache: No Handwerk, please – wir sind Hauptstadtjournalisten.