Archiv der Kategorie ‘Barrierefreiheit‘

Kindle App für iOS jetzt screenreadertauglich

2. Mai 2013 in Barrierefreiheit

Gestern kam für viele blinde Leser ein lang ersehntes Update der Kindle App für iPad, iPhone und iPod touch und mit diesem eine deutliche Verbesserungen der Barrierefreiheit. Die App arbeitet jetzt mit dem Apple-eigenen Screenreader Voice Over zusammen.

Konnten vorher Kindle Books nur durch mühsames Konvertieren (sofern kein DRM auf den Büchern war) ein zugängliches Format erhalten, so können nunmehr Kindle E-Books direkt in der App gelesen werden. Gleichzeitig kündigte Amazon an, dass weitere Plattformen folgen sollen. Auch für Autoren und Verlage ist dies eine gute Nachricht.

Eines hat mich allerdings dann doch stutzen lassen. Amazon schreibt:

Blind and visually impaired customers can also choose Kindle for PC with Accessibility Plugin, a free application for Windows PCs.

Das stimmt; Kindle for PC with Accessibility ist kostenlos und kann auf Windows Rechnern verwendet werden – zumindest dann, wenn die Kunden sozusagen im „richtigen“ Land wohnen. Kunden, die ihren Wohnsitz nicht in Australien, Kanada, UK oder den USA haben, steht das Plugin leider nicht zur Verfügung. Verbesserungen diesbezüglich wurden in der Pressemeldung nicht erwähnt. Also, Amazon, nicht vergessen – hier habt Ihr auch noch was zu tun!

Zur Pressemeldung von Amazon in Sache Kindle App Update.

Accessibility Links (19)

25. April 2013 in Allgemein, Barrierefreiheit

Meine letzten “Accessibility Links” liegen ewig und leider schon fast ein Jahr zurück (wie die Zeit vergeht). Höchste Zeit also, mal wieder auf ein paar interessante Artikel und Quellen hinzuweisen.

„PDF, nicht barrierefrei“ – Was bedeutet das für Sie / Euch?

27. März 2013 in Barrierefreiheit, PDF

Immer öfter finden sich im Web PDF-Dateien, die als „nicht barrierefrei“ gekennzeichnet sind. Schon lange stelle ich mir die Frage, was – jenseits von Standards für barrierefreie PDF und der Tatsache, dass auch PDF barrierefrei sein sollten  – eine solche Kennzeichnung konkret für Nutzer bedeutet. Gerne möchte ich mir darüber einen Eindruck verschaffen, daher ein paar lose Fragen in die Runde:

  • Was bedeutet für Sie/Euch die Kennzeichnung eines PDF als „nicht barrierefrei“?
  • Was vermutet Ihr / was vermuten Sie hinter der Kennzeichnung „nicht barrierefrei“ über die Beschaffenheit des PDF?
  • Rufst Du /Rufen Sie ein solches PDF auf oder eher nicht?
  • Finden Sie / Findet Ihr eine solche Kennzeichnung nötig oder sinnvoll, in bestimmten Fällen – und wenn ja in welchen sinnvoll – oder generell nicht sinnvoll?

Über Antworten hier im Kommentarbereich, in Form eigener Blogposts, über Twitter (@kprobiesch) oder E-Mail würde ich mich freuen. Falls Sie / Falls Du Screenreadernutzer bist, bitte in der Antwort erwähnen, welchen Screenreader Sie benutzen / Du benutzt?

Barrierefreies Self-Publishing – geht das?

18. Juni 2012 in Barrierefreiheit

Self-Publishing…Das probiere ich auch mal, denn Ideen sind genug da. Ich denke dabei eher an kleinere E-Books im Rahmen von 20 bis 60 Seiten und damit an Bücher für die man eher keinen Verlag gewinnen kann. Falls doch, so wäre die Höhe der Tantiemen ohnehin im unlukrativen Centbereich und zwar wahrscheinlich im zweistelligen.

Warum also nicht ein Experiment wagen und warum nicht mit Amazon? Seit mehreren Monaten steht Kindle Direct Publishing auch deutschen Autoren zur Verfügung und schließlich gibt es neben den Kindle Geräten, die Kindle Apps für iPhone und iPads und Kindle für PC. Ein weiterer Vorteil: Man benötigt nicht zwingend eine ISBN und erhält je nach festgelegtem Buchpreis 35% bzw. 70% des Nettopreises (ok, es gehen noch ein paar Downloadgebühren ab und natürlich muss das versteuert werden – die Einnahmen, nicht die Downloadgebühren). Gedacht, getan. Ich begann also mit dem Experiment und dem Schreiben.
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Kindle für PC mit Accessibility Plugin – nicht für deutsche Kunden

17. Juni 2012 in Barrierefreiheit, Literatur

Derzeit recherchiere ich Möglichkeiten des Selfpublishings, da ich ein kleines E-Book plane. Interessante Möglichkeiten sowohl hinsichtlich der wohl recht einfachen Veröffentlichung über Kindle Direct Publishing als auch der Höhe der Tantiemen bietet Amazon – gäbe es da nicht ein Problem: die Barrierefreiheit.

Sofern die Kindle Geräte überhaupt eine Vorlesefunktion haben, lesen sie deutsche Bücher mit englischer Betonung vor. Dazu hat Vladimir Simovic gestern einen Beitrag geschrieben und seine Leser gebeten, ihre Kindle Geräte einen Blick – oder besser: ein Ohr – auf diese Vorlesefunktion zu werfen: Die Vorlesefunktion von Kindle.

Nun sind die Kindle Geräte nicht alles, denn Amazon stellt Software für Kindle Bücher auch für Windows Rechner zur Verfügung. Das ist toll und erhöht die Reichweite eines Buches erheblich. Nur mit Screenreadern ist da nichts zu wollen oder habe ich es nur falsch angestellt?

Über mehrere Umwege (man muss ja erstmal auf die Idee kommen, gezielt nach einem Accessibility Plugin für Kindle zu suchen) stieß ich auf selbiges. Der Beschreibung nach zu urteilen eine interessante Möglichkeit für Leser mit Sehbehinderungen und Leser, die auf Screenreader angewiesen sind oder zusätzlich verwenden. Nur…Testen kann man es nicht, denn das Plugin gibt’s nur für Amazon-Kunden aus Australien, Kanada, UK und USA.

Natürlich könnte ein Plugin nicht das Problem der englischen Betonung deutscher Texte auf Kindle Geräten lösen, ein Fortschritt für den geneigten barrierefreien Selfpublisher und allen voran die Leser wäre es aber allemal – zumindest klingt es vielversprechend.

Liebes Amazon, warum steht das Plugin nicht auch Deinen deutschen Kunden zur Verfügung?

Zum Accessibility Plugin für Kindle for PC.